Alles bleibt anders.

Nun ist sie also Geschichte, diese seltsamen Saison, in der ein kleines Virus offenbar unterscheiden konnte ob man den Golfschläger in freiem Spiel oder im Zusammenhang mit einem Turnier durch die Luft schwingt. So sah jedenfalls für die Albatrosse der Einstieg in den diesjährigen Turnierkalender aus. Da unsere traditionelle Eröffnungsveranstaltung auf Usedom der Schließung aller Hotelanlagen und Sportstätten geopfert werden musste, wurde mit heißer Nadel und natürlich einiger Verspätung eine Alternative zusammengeflickt. Der gute Draht nach Wall ließ dann wenigstens das oben genannte “freie Spiel” in Zweierflights zu, woanders durften Gäste überhaupt nicht aufteen oder die Plätze blieben gänzlich geschlossen. So gesehen war es zu verschmerzen, dass auf eine Siegerehrung verzichtet werden musste und ein längerer Aufenthalt auf der Anlage vermieden werden sollte. Wenigsten konnte jeder seinen Score notieren und die Ergebnisse so in die Cup-Wertung einfließen lassen. Insgesamt also ein eher skurriler Einstieg in die Golfsaison und um das sprichwörtliche Haar wäre auch der Jahresabschluss in Semlin und damit das beliebte Scramble durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Viruspandemie ins Wasser gefallen. Und tatsächlich kann man hier von Haaresbreite sprechen denn schon am Montag nach unserem Wochenende erfolgte die erneute Schließung aller gastronomischen Einrichtungen und die Rückkehr zu Zweierflights. Gerade noch mal gut gegangen. Insofern konnten die üblichen Verdächtigen am Samstag auf der bekannten A/B-Platzkombination mit der Jagd nach den edlen Tropfen beginnen. Insgesamt gingen 29 Paarungen und somit 58 Albatrosse bei milden Temperaturen und ausbleibendem Regen auf die Runde.

Zwischenzeitlich schmunzelte sogar die Sonne verstohlen durch die Wolkendecke. So gesehen also gute Gründe, mit einem Lächeln auf dem Gesicht den Saisonabschluss in gebührender Form zu begehen.

Novum wurde in Semlin offenbar von einigen Albatrossen eine abschließende Dopingprobe verlangt. Hinsichtlich der erforderlichen Testmenge bestand scheinbar noch ein gewisses Maß an Unsicherheit. Jedenfalls waren gut gefüllte Becher, sauber aufgereiht zur anstehenden Auswertung, zu erkennen.

Vielleicht handelte es sich aber auch um ein gänzlich neues Verfahren, um einen Corona-Schnelltest durchzuführen?? Wer kommt bei den täglichen Neuerungen und Maßnahmen schon noch mit und ist auf der Höhe des Geschehens? Wie auch immer, letztendlich trudelten alle wohlbehalten vor der Hotelterrasse ein, nicht ohne die unfallfreie Runde mit einem guten Schluck abzuschließen. Bei den Damen natürlich standesgemäß aus edlem Kristallglas, bei den Herren reichte ein Plastebecher. Wie sagt man so schön und richtig, “der Inhalt adelt das Gefäß”!

Nach getaner (Golf)-Arbeit trennte die werte Gemeinde nur noch das gemeinsame Abendmahl und die unvermeidliche Ehrung der Gutscheingewinner aus dem Albatros-Cup-Wettbewerb und natürlich der besten Scrambler in den einzelnen Kategorien von der alljährlichen Verabschiedung in die Winterruhe. Die sonst ebenso übliche Belobigung des Matchplay-Siegers fand wegen vorzeitigen Abreisetermins nahezu völlig unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Wenigstens geeignetes Bildmaterial zeugt von der ordnungsgemäßen Übergabe der kunstfertigen Trophäe an den diesjährigen König der MP-Serie Udo Waibel.

Von dieser Stelle nochmals die herzlichsten Glückwünsche und Hosianna-Rufe, gepaart mit donnerdem Applaus, aus technischen Gründen hier leider nicht wahrnehmbar. Blieb also diese Ehrung weitgehend unter dem Radar, so erfolgte doch das weitere Procedere in nahezu gewohnter Manier. Aber eben nur nahezu. Auf das beliebte und in der Vergangenheit stets mit Lob bedachte Buffett wurde zugunsten einer feststehenden Menüfolge verzichtet. Nun weiß ja jeder, der so einige Schlachten an den langen Tischen mit mannigfaltigen Spezialitäten der jeweiligen Küche geschlagen hat, dass es dort mitunter zu tumultartigen Szenen kommt, die an einen gepflegten Nahkampf erinnern. Da kann mit Mindestabstand beim allerbesten Willen nicht gerechnet werden. So gesehen war die Entscheidung wohl richtig, alle in gesitteter Form am Restauranttisch Platz nehmen zu lassen.

Natürlich stellte die Einnahme der Mahlzeit mit ordnungsgemäßem Mundschutz eine Herausforderung dar aber mit etwas Geschick und gutem Willen konnte auch diese Hürde gemeistert werden.

Dass einige der Anwesenden hier das vielleicht ungünstig platzierte Stoffteil mitgegessen haben sollen, kann getrost als unbestätigtes Gerücht gewertet werden. Mit gebührendem Abstand zum Geklapper des Bestecks wurden dann die schon erwähnten Gutscheine verteilt und der Zugriff auf die Getränke entsprechend der allseits bekannten Reihen- und Rangfolge eingeleitet. Da die besten Brutto-Paarungen schon in heimatliche Gefilde aufgebrochen waren (die beiden Udos mit einem Schlag unter Par und die beiden Kaiks mit einer Par-Runde), konnten sich Curosch und Erich (drei über Par) aus dem vollen Programm bedienen. Es folgten, bei stetig abnehmender Getränkelage, zunächst die Sieger in den Netto-Wertungsklassen: A Dirk Seiffert/Wolfram Schlegel (48 Netto-Punkte), B Jörg und Reiner Mewes (52 Pkte.) sowie C Marco Greupner/Dino Krüger (58 Pkte.). Die beiden müssen das nächste Mal ihre Spirituosen selber mitbringen oder zukünftig gilt ihre Runde als vorgabewirksam. Auf den zweiten Plätzen landeten, wiederum von A nach C: Dirk Schönberg/Peter Lehmann (44 Pkte.), Karsten Reichelt/Noel Cleary (49 Pkte.) und die Eheleute Zander (56 Pkte.). Auf den jeweils dritten Rängen schlossen Sven Hampel/Thomas Schrecker (43 Pkte.), Thomas Schurwanz/Franciska Scheikowski (49 Pkte.) und last but not least Dietmar und Karola Stein (50 Pkte.) das finale Scramble ab. Wer jetzt noch Dampf auf dem Kessel hatte, konnte sich an der Tischtennisplatte austoben (mit zweifelhaftem Mindestabstand)

oder sich auf individuelle Weise für das freie Spiel am Sonntag vorbereiten.

Wie mir zugetragen wurde, bei herrlichstem Herbstwetter. So, Damen, Herren und Diverse. das war es von meiner Seite, den letzten Bericht in die Tasten gekloppt. Im nächsten Jahr endet nach 18 Jahren meine Mitwirkung im Vorstand des GSV-Albatros, 16 davon als Primus inter Pares wie der Franzose zu sagen pflegt. Eine lange Zeit und jetzt is auch mal gut. Und um an diesr Stelle gleich möglichen Gerüchten entgegen zu treten, Ich habe mich nicht mit meinen geschätzten Vorstandskollegen zerstritten!! … Jedenfalls nicht mit allen! … Mit einigen sogar überhaupt nicht! … Glaube ich!? Jedenfalls wie immer an dieser Stelle, frohes Fest und guten Rutsch, bleibt gesund und dem Golfen gewogen. Naja gut, zum Schluss noch etwas salbungsvolles:

Es war mir eine Ehre!

2 Kommentare zu „Alles bleibt anders.“

  1. Sabine Gerlach

    Vielen Dank, lieber Gerald für Deinen, wie immer spritzigen Bericht und den tollen Einsatz für die “Großfamilie Albatros “.Auch den vielen anderen engagierten Mitgliedern gebührt unser Dank!Wir freuen uns sehr zu den Albatrossen zu gehören herzlichst Sabine und Rüdiger

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