EIGENTLICH ….

… sollte zu diesem Zeitpunkt schon die alljährliche Hauptversammlung stattgefunden haben.

… sollte der Staffelstab schon vom Präsi zum Vize übergegangen sein, das Votum der besagten HV vorausgesetzt.

… sollte die Saisoneröffnung traditionell auf Usedom über die Bühne gegangen sein.

… und eigentlich hatte meiner einer seine Chronistentätigkeit mit dem Bericht zum Scramble am Saisonabschluss als beendet angesehen, ebenso wie die Organisation von Turnieren.

Wie gesagt, EIGENTLICH!!

Stattdessen frei nach dem Motto “jährlich grüßt das Murmeltier”, abermals eine Saisoneröffnung in Wall und statt Siegerehrung und lauschiges Beisammensein auf der Clubterrasse, Getränke und Speisen im Karton aus TOGO. Insofern musste auch wieder in den AC-Modus umgestellt werden. Wie gesagt, Menschenansammlungen absolutes NOGO. Hoffen wir mal, dass sich die Lage im Laufe der Saison wieder zum Besseren ändert. Aber wer weiß das schon? Womöglich wird das Golfen wieder weiter eingeschränkt auch wenn der RKI-Chef fleißig selbst auf die Runde geht. Vielleicht sollte die Politik auch noch weitere externe Berater hinzuziehen, da hat man ja eine gewisse Übung. Wie man hört, sind über 400 Millionen Euro an Honorarzahlungen für entsprechende Handreichungen ausgegeben worden. Man stelle sich mal vor, ein Golfer nimmt Trainerstunden, um seinen beharrlichen Slice in den Griff zu bekommen und zur Problemlösung zieht der Pro einen externen Berater zu Hilfe und stellt das fällige Honorar dem Golfer in Rechnung. Da würde sich die nicht unberechtigte Frage stellen, wofür man den Pro eigentlich bezahlt??? Na gut, der alte weiße Mann hat genug gezetert, kommen wir also zum eigentlichen Tagesgeschäft und damit zum ersten Turnier der Saison 2021. Insgesamt 38 der 39 gemeldeten Albatrosse machten sich auf den Weg nach Wall und die Jagt nach den ersten Punkten für den Albatros-Cup.

Das Wetter zeigte sich zunächst etwas launisch mit vereinzelten Regentropfen, mit zunehmender Spieldauer traute sich dann aber auch die Sonne hinter den Wolken hervor. Insofern musste natürlich nach alternativen Möglichkeiten gesucht werden, für eine gediegene Durchfeuchtung, zumindest der Beinkleider, zu sorgen. Eine derartige Gelegenheit bot sich dann für den ersten Flight an der Bahn 12, unter gütiger Hilfe des Balles, der sich beschaulich am Rande des gut gefüllten Wassergrabens niedergelassen hatte.

Also, klarer Fall, Backhand-Schlag und ran mit dem kleinen weißen Luder an die Fahne. Nun gut, Ziel war ja vor allem, die erwähnten Beinkleider aus der Trockenstarre zu erlösen und hier kann von einem durchschlagenden Erfolg berichtet werden. Was die Lage des Balles anbelangt, nun ja der Abstand zur Fahne hatte sich verringert, man munkelte von mehreren Zentimetern.

Aber nicht nur störende Gewässer sorgten für experimentelle Schlagvarianten, auch die eine oder andere Anpflanzung bot hinreichende Möglichkeiten, gänzlich neue Schwungebenen auszuloten.

Zum Glück gibt es im Golfsport keine Haltungsnoten. Neben diesen für einen erfolgreichen Score eher hinderlichen Randerscheinungen gab es aber auch ein wohl bisher einmaliges Ereignis bei einem Albatros-Turnier zu bestaunen. Nämlich einen Eagle, also zwei Schläge unter Par. Und während die Namen der Pechvögel hier gnädig unerwähnt bleiben sollen, alte Wunden sollen ja nicht unnötig aufgerissen werden, muss der verantwortliche “Adlerfänger” natürlich der Anonymität entrissen werden. Das Kunststück gelang Sven Hampel an der Bahn 11, einem 340 Meter langem Par vier. Die näheren Umstände sind nicht detailliert übermittelt worden, es ist aber zu vermuten, dass der Putter hier nicht zum Einsatz gebracht werden musste. Beim Schlag ins Grün wusste sich der Ball wohl nicht anders zu behelfen, als geradewegs das Loch anzusteuern. Am Ende standen 36 Netto- und 28 Bruttopunkte als Ergebnis fest und damit die Topprunde des Turniers.

Ansonsten kann man sagen, vom Winde verweht. Einige Albatrosse konnten sich noch in den Puffer retten, der große Rest hatte zumindest mal böige Turnierluft geschnuppert.

Der Ordnung halber hier noch mal die besten Punktesammler in den einzelnen Wertungsklassen. Traditionell die C-Wertung zuerst. Christian Herberg und Joachim Tietze sammelten jeweils 35 Nettos und machten die ersten beiden Plätze unter sich aus. Gunter Dowe landete mit 29 Punkten auf Rang drei. Im B-Klassement standen mit Thomas Dahne und Carsten Gersdorf ebenfalls zwei Albatrosse mit jeweils 35 Zählern ganz oben, es folgte Dietmar Stein mit deren 34. Und last but not least im Netto-A ebenso zwei Spieler mit identischer Punktzahl an der Spitze des Feldes, Sven Hampel und Wolfram Schlegel-George mit 36 Nettos. Hier landete Andreas Haun mit deren 35 knapp dahinter. Als beste Bruttopunktesammler erwiesen sich Sven Hampel (28), Andreas Haun (25), Thomas Dahne, Wolfram Schlegel-George und Dirk Schönberg (alle 23). Jetzt ist zumindest schon mal ein Grundstein gelegt und es warten noch sechs Turniere in der Cup-Wertung.

2 Kommentare zu „EIGENTLICH ….“

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